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Züchten? Was bedeutet das überhaupt?

Nicht ein jeder kennt sich mit der Rassehundezucht nach den Regeln des Deutschen Clubs für Leonberger Hunde (DCLH) im Verband des Deutschen Hundewesens (VDH) aus, daher sei hier einmal vereinfacht dargestellt, was unter anderem absolviert werden muss (für Deckrüden gilt dies analog), damit man nach den anerkannten Regeln züchten darf:

 

Die Hündin muss ... (unter anderem)

  • auf HD (Hüftgelenk-Dysplasie) und ED (Ellbogengelenk-Dysplasie) geröntgt werden und eine entsprechende Zuchtfreigabe erhalten.

  • über ein DNA-Profil als Abstammungsnachweis verfügen.

  • auf einige wichtige Erbkrankheiten (LPN 1, LPN 2, LPPN3 und LEMP) getestet werden – hier haben sich die Regeln ein wenig geändert, um unnötige Tests zu vermeiden.

  • mindestens drei Ausstellungsurteile mit „sehr gut“ oder „vorzüglich“ erzielt haben, davon müssen mindestens zwei Urteile in einer Erwachsenenklasse erlangt werden.

  • eine Körprüfung bestehen, die sich in der Regel über einen ganzen Tag erstreckt. Gehorsamsprüfungen gehören genauso dazu, wie Wesens- und Verhaltensprüfungen (Sicherheit im Straßenverkehr, Sicherheit in der Gruppe) und die ausführliche Beurteilung nach dem Leonberger-Rassehundestandard durch anerkannte Zuchtrichter.

  • ...

Der Züchter muss ...

  • mindestens schon zwei Jahre im DCLH Mitglied sein.

  • ein Erstzüchterseminar besucht haben.

  • einen Namen für die Zuchtstätte schützen lassen, idealerweise auch international bei der Fédération Cynologique Internationale (FCI), der Weltorganisation der Kynologie.

  • eine Zuchtstättenabnahme vor Ort durch den Zuchtwart vornehmen lassen.

  • den Zuchtpartner sehr sorgfältig auswählen in Abhängigkeit von genetischer Vielfalt, Gesundheit, Wesen, eigenen Zuchtzielen, dabei vergehen nicht selten Wochen und Monate der Recherche, Begutachtung auf Ausstellungen (wie verhält sich der Hund?) und auch für Reisen müssen Zeiten eingeplant werden.

  • jeden Wurf durch den Zuchtwart abnehmen lassen. Dazu gehört neben der intensiven Begutachtung eines jeden Welpen auch das Vorweisen des Zwingerbuchs mit allen Dokumenten, wie Zwingerschutzurkunde, Zwingerabnahme, Deck- und Wurfmeldung, der genauen Dokumentation des aktuellen Wurfs inklusive einzelner Bemerkungen zu den Welpen und zur Hündin, einer Wiegetabelle sowie einer individuellen Aufzuchtanleitung für die künftigen Welpenbesitzer.

  • ...

Verantwortung

In erster Linie bedeutet „Zucht“ aber nicht das Bestehen von Prüfungen, sondern das Übernehmen von Verantwortung. Wir sprechen hier über Lebewesen, nicht über Gegenstände und so ist die erste Frage, die sich ein potenzieller Züchter stellen muss diese: „Bin ich bereit, ohne Wenn und Aber Verantwortung für die mir anvertrauten Lebewesen in aller Konsequenz zu übernehmen?“

 

Erst wenn diese Frage vorbehaltlos mit „Ja“ beantwortet wurde, sollte an Zucht gedacht werden.

Isi Ioana Leo vom Illertal, *23.11.2014, DLZB 26740
Choovio Moon Leo vom Birkenberg (DLZB 24920) X Gina Cassy Leo vom Illertal (DLZB 24236)

Nachdem wir uns die Frage nach der zu übernehmenden Verantwortung mit einem klaren „Ja!“ beantwortet hatten, war es unser großer Wunsch, mit Isi zu züchten und eine Hündin von ihr selbst bei uns zu behalten. Isi stammte aus dem Allgäu, genau genommen aus dem Illertal, wo sie bei ihren großartigen Züchtern, Marina und Horst Certa mit vier Wurfgeschwistern aufwuchs. Isis Mama Gina Cassy Leo vom Illertal war eine Seele von Hund und ihr Papa, Choovio Moon Leo vom Birkenberg war ebenfalls ein wunderbarer Vertreter seiner Rasse.

Bereits seit Jüngstenklassen-Alter ging Isi auf Ausstellungen und auf ihrer allerersten Ausstellung errang sie bereits den zweiten Platz. Es folgten viele weitere Ausstellungen im In- und Ausland, die Isi in der Zusammenarbeit Mensch-Hund sehr viel Freude machten und die mit zahlreichen Erfolgen versehen waren. So wurde Isi in Deutschland und Luxemburg sowohl Champion als auch Veteranenchampion und erlangte auch das internationale Schönheits-Championat .

 

Irgendwann Ende 2017 entschieden wir, dass der Zeitpunkt zur Verpaarung mit einem passenden Rüden gekommen sei und nachdem es im Herbst 2018 nicht geklappt hatte, konnten wir im Sommer 2019 Isis „Hochzeit“ mit ihrem Jameson vermelden. Nach mehreren Ultraschalls war klar: Isi würde im September 2019 Welpen erwarten.

So war es auch. Wir zogen acht kleine Leonberger, sieben Hündinnen und einen Rüden, groß und gaben sechs von ihnen in liebevolle Hände zu großartigen Familien, mit denen wir immer noch in regelmäßigem Kontakt stehen. Eigentlich wollten wir ja nur eine Hündin behalten, aber an einem Samstagmorgen beschlossen wir, dass neben Amelie auch Ayuna bei uns bleiben würde. Eine vortreffliche Entscheidung, die für uns die Herausforderung "Aufzucht, Haltung und Führung von Wurfgeschwistern" zur Folge hatte. Doch davon an anderer Stelle mehr.

Jameson du Château des Lys, *26.08.2014, LOF 32724

Namupalan Bling Baiser Fils (SF 58085/12) X Happy Life Zielona Cieszynianka (PKR II-105138)

Auf Jameson wurden wir über einen seiner Söhne (Leroy) aufmerksam, der in einer Familie unserer Landesgruppe West des Deutschen Clubs für Leonberger Hunde e. V. seit dem Frühjahr 2019 zuhause ist. Der Kontakt zu Jamesons Besitzerin, Patricia Musiaux, die in Belgien lebt, war schnell hergestellt und wir haben uns sogleich bereits am Telefon blendend verstanden.

 

Unser erster Kennenlernbesuch bei Patricia Anfang Juli 2019 wird uns nicht nur wegen der Herzlichkeit, mit der wir empfangen wurden und wegen des schönen Umgangs zwischen Isi und Jameson in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen der Gartenbank, die Patricia, ihre Schwester Micheline und wir wieder zusammenbauten, nachdem Isi, an jener Gartenbank angeleint, durch den Garten zu fetzen versuchte, um die vorwitzige Katze vielleicht doch einzuholen. Mit dem Ballast „Gartenbank“ am Geschirr war das natürlich schwer ... Wir haben die Bank dann ganz gut wieder hinbekommen.

Jameson war ein wunderbarer Rüde und Patricia und wir wussten noch am gleichen Tag: Diese Verpaarung würden wir wollen.

Keine drei Wochen später war es dann soweit: Patricia und Jameson kamen zu uns nach Hause, wohnten zwei Tage bei uns und der Deckakt klappte vorbildlich, ein „Natursprung“, wie es heißt.

Wir waren unglaublich gespannt: Hatte es geklappt? Nach knapp vier Wochen hatten wir Gewissheit: Isi würde im September 2019 Welpen bekommen. Verhaltene Freude stellte sich ein, es konnte noch so vieles passieren, aber am 19. September 2019 hatten wir Gewissheit, acht putzmuntere Welpen und fortan allerlei zu tun ...

Unser einziger Rüde, Anton, ging zu Patricia nach Belgien und fühlt sich dort "pudel"wohl.

Der A-Wurf

Am 19. September 2019 um 12:12 Uhr, drei Tage früher als geplant, kam Isis „Erstgeborene“ (die „Lila-Weiße“, wie wir sie angesichts ihrer Bändchenfarbe nannten) zur Welt. Sieben weitere putzmuntere Welpen sollten innerhalb der nächsten 5 1/2 Stunden folgen. Insgesamt waren also plötzlich sieben kleine Hündinnen und ein kleiner Rüde bei uns zuhause in der Wurfbox und unser Rhythmus änderte sich dadurch kolossal. Unser erster Wurf – großartig!

Die Welpen nahmen seit Tag 3, wenn man den Geburtstag als „Tag 1“ definiert, planmäßig zu und wir freuten uns darüber, ist die Gewichtszunahme doch elementar für die gute Entwicklung der Welpen. Überdies müssen die Welpen in der achten Woche, zur Wurfabnahme durch den Zuchtwart, mindestens acht Kilo wiegen.

Isi ging in ihrer Rolle als „Hundemama“ vollkommen auf und kümmerte sich, als hätte sie nie etwas anderes getan. Unser Fienchen gab die Nanny und zählte immer mal wieder durch, ob auch tatsächlich alle acht Welpen in der Wurfbox waren.

Viele befreundete Züchter haben uns im Vorfeld gesagt, dass ein Wurf ein ganz besonderes und dass der erste Wurf ein ganz, ganz, ganz besonderes Erlebnis sein würde. Wir haben das geglaubt, aber mit unseren ersten Welpen, dem „A-Wurf“ haben wir es auch erfahren.

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